[Rezension] Christopher Paolini – Die Gabel, die Hexe und der Wurm

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„Bisweilen träumte er davon, sein Schwert Brisingr zu gürten, auf Saphira zu steigen und zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Aber das war eben nur ein Traum.“

(Christopher Paolini, Die Gabel, die Hexe und der Wurm, S. 18)

… und ein Traum, den zumindest auch die Fans von Paolinis Eragon-Reihe träumen (mich miteingeschlossen). Nun legt der Autor mit Die Gabel, die Hexe und der Wurm zumindest eine Kurzgeschichtensammlung vor, die uns wieder nach Alagaësia entführt.

Achtung: Wirkliche Freude an dem Buch werden nur diejenigen haben, die die vorangegangenen vier Bände von Eragon gelesen haben.

Auf einen Blick:

 

Titel: Die Gabel, die Hexe und der Wurm
Reihe: Geschichten aus Alagaësia 1
Autorin: Christopher Paolini
Verlag: cbj Verlag
Seiten: 304
Format: Hardcover
Preis: 18,00€
Erscheinungsdatum: 21.  Januar 2019
Genre: Fantasy/Jugendbuch

 

Darum geht’s

Ein Wanderer und ein verfluchtes Kind.
Zaubersprüche und Magie.
Und natürlich Drachen.
Willkommen zurück in Eragons Welt!

Es ist ein Jahr her, dass Eragon aus Alagaësia aufgebrochen ist auf der Suche nach dem geeigneten Ort, um eine neue Generation Drachenreiter auszubilden. Jetzt kämpft er mit unendlich vielen Aufgaben: Er muss einen riesigen Drachenhorst bauen, Dracheneier bewachen und mit kriegerischen Urgals, stolzen Elfen und eigensinnigen Zwergen zurechtkommen. Doch da eröffnen ihm eine Vision der Eldunarí, unerwartete Besucher und eine spannende Legende der Urgals neue Perspektiven.

Dieser Band enthält drei neue Geschichten aus Alagaësia und führt Eragon an den Beginn eines neuen Abenteuers. Außerdem enthüllt das Buch Auszüge aus der Biografie der unvergesslichen Kräuterhexe und Weissagerin Angela … geschrieben von Angela Paolini, der Schwester des Autors, die ihn zu dieser Figur inspiriert hat.

Illustriert mit vier neuen Originalzeichnungen des Autors!

(Quelle: cbj Verlag)

Das Buch

Lange Jahre habe ich auf neuen Lesestoff aus der Feder von Christopher Paolini gewartet. Oft hat er von einem fünften Band von Eragon gesprochen (mittlerweile ist sogar von einer Trilogie die Rede). Nun legt er stattdessen zunächst eine Kurzgeschichtensammlung mit einem – zugegeben – sperrigen Titel vor. Paolini gibt selbst zu, dass das Projekt mit heißer Nadel gestrickt wurde: Im Sommer 2018 schrieb er Eine Gabel und eine Weggabelung. Bereits Ende Dezember erschien das Buch im englischsprachigen Raum.

Eragon ist eine der Buchreihen, die mich durch meine Jugend begleitet haben. Auf jeden Band habe ich hingefiebert – und nun auch sehnlichst die Veröffentlichung der Kurzgeschichtensammlung erwartet. Allerdings war ich auch skeptisch, was den Mehrwert dieses Buches angeht – und bin es auch jetzt noch.

Die Gabel, die Hexe und der Wurm spielt etwa ein Jahr nach den Ereignissen des letzen Eragon-Bandes Das Erbe der Macht. Unser Held wirkt deutlich gereifter, erwachsener als früher. Kein Wunder, bedenkt man, was er bereits erlebt hat. Die Verantwortung, sich um die Eldunari und die Dracheneier – und somit um eine zukünftige Generation von Drachenreitern – zu kümmern, lastet schwer auf seinen Schultern. Gemeinsam mit Saphira nimmt sich der Aufgabe an, einen geeigneten Ort dafür zu schaffen.

In diese Rahmenhandlung, die uns bereits ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Figuren der Reihe beschert, bettet Paolini die drei Kurzgeschichten rund um die Gabel, die Hexe und den Wurm ein – und das auf sehr geschickte, kunstvolle Weise.

Die Gabel

Im Vorfeld der Veröffentlichung hat es besonders viele Spekulationen um den Inhalt dieser Kurzgeschichte und die Frage, was es mit der ominösen Gabel auf sich haben könnte, gegeben. Deshalb war ich auf diese Erzählung besonders gespannt. Tatsächlich nimmt Paolini sich hier eines schweren und wichtigen Themas an: Ausgrenzung.

„‚Manchmal‘, sagte er zu ihr, ‚muss man aufstehen und kämpfen. Manchmal kommt Weglaufen nicht infrage. Verstehst du das jetzt?‘
‚Ja‘, flüsterte Essie. “ 

(Christopher Paolini, Die Gabel, Die Hexe und der Wurm, S. 75)

Die kleine Essie, die im Mittelpunkt der Geschichte steht, sieht sich mit einer Situation konfrontiert, in der es für sie nur einen Ausweg zu geben scheint, nämlich den, wegzulaufen. Doch dann trifft sie im Gasthaus ihres Vaters auf einen Fremden, der ihr Mut macht …

All das erzählt Paolini sehr feinfühlig und einfühlsam. Die Gabel ist eine sehr gelungene Geschichte. Vor allem die letzten Seiten, in denen sich der Fokus von Essie auf den Fremden verschiebt, behandeln genau das, was ich mir seit dem Ende von Eragon 4 (mit dem ich nicht in jeder Hinsicht zufrieden war) zu erfahren gewünscht habe. Gern hätte dieser Abschnitt noch etwas länger sein dürfen.

Geschickt streut der Autor zudem einige Hinweise auf eine neue Bedrohung ein, die vielleicht Dreh- und Angelpunkt für eine mögliche Fortsetzung werden könnte – und er lässt darauf hoffen, dass es doch noch eine versöhnliche Zukunft für einen meiner Lieblingscharaktere geben könnte.

Die Hexe

… ist die Geschichte, mit der ich leider am wenigsten anfangen konnte. Möglicherweise deshalb, weil sie nicht von Christopher, sondern von seiner Schwester Angela geschrieben wurde. Bei Über das Wesen der Sterne handelt sich sich um Auszüge aus der Autobiographie der Kräuterhexe Angela, für deren Figur Paolinis Schwester Vorbild stand.

„Strebt nach Weisheit! Oder zumindest nach einer Verringerung der Idiotie. – Angela, die Vielnamige

(Christopher Paolini, Die Gabel, Die Hexe und der Wurm, S. 109 )

An sich zeigt die Geschichte deutlich, wie viel Entwicklungspotential noch in einem bestimmten Charakter steckt. Insgesamt ist sie jedoch genau so konfus, verwirrend und geheimnisvoll geraten wie die Kräuterhexe selbst. Sprachlich leider deutlich schwächer als der Rest des Buches.

Der Wurm

Ist ein absolutes Highlight! Glaubt mir, allein für diese Erzählung einer alten Urgal-Legende lohnt es sich, das Buch in die Hand zu nehmen.

„Während er lauschte, fühlte er sich in eine andere Zeit und an einen anderen Ort versetzt, und die Ereignisse von Irks Geschichte erschienen ihm bald so real wie die Halle selbst.“

(Christopher Paolini, Die Gabel, die Hexe und der Wurm, S. 162)

Und genau wie Eragon erging es mir beim Lesen auch. Schon nach den ersten Worten verschwammen für mich die Grenzen zwischen der Geschichte und der Realität. Sie hatte mich vollkommen in den Bann gezogen. Der Wurm vom Kulkaras ist eine düstere, bedrohliche Erzählung von Verlust, Schmerz und Rache, die bild- und wortgewaltig geschildert werden. Wirklich genial!

Der Gesamteindruck

Die Gabel, die Hexe und der Wurm konnte bei mir vor allem mit einem punkten: der Nostalgie. Es brauchte gar nicht viele Seiten, um mir dieses nostalgisch-warme Gefühl zu geben, als käme ich nach Hause und träfe alte Freunde wieder. Allein das macht dieses Buch für mich unheimlich wertvoll und schön.

Hinzukommt, dass die Gabel und der Wurm auf ihre jeweils ganz eigene Weise sehr gut geschriebene Geschichten sind. Ich habe es wirklich genossen, wieder nach Alagaësia reisen zu dürfen – und würde es jederzeit wieder tun. Der Untertitel des Büchleins – Geschichten aus Alagaësia1 – lässt zumindest vermuten, dass noch mehr Kurzgeschichten in Planung sind. Und jetzt kommt das große ABER.

Wie eingangs erwähnt, bin ich immer noch unschlüssig, was ich von der Sammlung als Ganzes halten soll. Da gibt es einfach einige Punkte, die mir sauer aufstoßen. Vor allem das Layout: riesengroße Schrift, breite Seitenränder. Für den immerhin stolzen Preis von 18€ bekommt man sehr sehr wenig Text. So wenig, wie ich finde, dass ich mich wirklich frage, ob hier nicht jemand versucht, noch möglichst viel Geld aus der Marke Eragon rauszuholen (vor allem, da die Reihe auch neue Cover spendiert bekommen hat). Dass noch dazu eine Geschichte nicht von Paolini stammt, sondern von seiner Schwester – geschenkt.

Insgesamt wirkt Die Gabel, die Hexe und der Wurm auf mich, wie ein Versuch, die Begeisterung um Eragon neu anzufachen und die Reihe wieder ins Gespräch zu bringen. Das ganze Buch liest sich wie ein Teaser für den ominösen fünften Band von Eragon, der – Schreibgott bewahre! – hoffentlich nicht nur ein Aufguss altbekannter Ideen sein wird, wenn er denn mal veröffentlicht wird.

Fazit

Die Gabel, die Hexe und der Wurm beschert Fans ein Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren aus dem Eragon-Universum. Vor allem die Erzählung rund um den Wurm hebt sich deutlich von den anderen Geschichten ab. Ein kurzes Lesevergnügen, das jedes Fanherz höherschlagen lassen wird.

Der Junge, der überlebte – und mir die Welt der Magie zeigte

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„Setzt mich nur auf, ich sag euch genau,
wohin ihr gehört – denn ich bin schlau.
(…)
Nun los, so setzt mich auf, nur Mut,
habt nur Vertrauen zum Sprechenden Hut!“

(J. K. Rowling, Harry Potter und der Stein der Weisen, S. 130 f.)

20 Jahre Harry Potter – 20 Jahre voller Magie. Der wohl berühmteste Zauberlehrling feiert in diesem Jahr sein großes Jubiläum. Um das gebührend zu würdigen, hat der Carlsen Verlag der Romanreihe nicht nur ein wunderschönes neues Gewand spendiert, sondern auch zu einer Blogparade aufgerufen. (Weitere Infos findet ihr *hier*.)

Wenn ihr mögt, dann nehme ich euch mit auf eine Zeitreise in meine Kindheit. Zu dem Moment, in dem Harry mir zum ersten Mal begegnete. Muggel, seid gewarnt, denn ich werde euch das Tor zu einer magischen Welt öffnen, die ihr nie wieder verlassen wollt.

Alohomora!

Harry Potter. Kaum ein Name ist mit so vielen Erinnerungen und Emotionen verbunden wie der des Zauberlehrlings mit der Blitznarbe. Ein Name, den wohl jeder schon mal gehört hat. Ich kenne kaum jemanden, der Harrys Geschichte nicht kennt – egal ob er sie durch die Bücher, Hörbücher oder Filme entdeckt hat und egal, wie alt er ist.

Ich erinnere mich noch genau an meine erste Begegnung mit ihm. Es muss im Jahr 2002 gewesen sein, jedenfalls war ich in der Grundschule und alle meine Freunde redeten über Harry und seine magischen Abenteuer. Damals bin ich mit meinem hart zusammengesparten Taschengeld in den Buchladen gegangen. Wenn ich die Augen schließe sehe ich sie immer noch vor mir: Vier Bände neben Blöcken, Druckbleistiften und bunten Radiergummis. Die Buchliebhaberin in mir hat sofort zum Feuerkelch gegriffen – schließlich gab es da am meisten Buch fürs Geld. ^^

Weil ich nicht gut genug lesen konnte, um so einen Wälzer allein zu bewältigen hat, hat meine Mama mir vorgelesen. Natürlich haben wir rasch bemerkt, dass es keine gute Idee war, mit dem vierten Band einzusteigen. Deshalb kamen die anderen nach und nach zu mir – und konnten sogar meinen lesemuffeligen Vater begeistern. Harry Potter ist für mich dieses Gefühl, im Dämmerlicht der Schreibtischlampe und unter meine Bettdecke gekuschelt meiner Mama beim Vorlesen zu lauschen.

Harry Potter und der Stein der Weisen war auch der erste Film, den ich im Kino gesehen habe. In einem kleinen, gemütlichen in der Nachbarstadt. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich die Titelmelodie der Filme höre.

Mein Grundschul-Ich war nicht weniger fasziniert von Harrys Welt als ich es heute bin.  Meine Liebe zu dieser ganz besonderen Geschichte ist ungebrochen, eher noch stärker geworden. Das Wutschen und Wedeln mit den Zauberstäben habe ich eifrig geübt, aber leider zu meinem 11. Geburtstag keine Einladung für die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei bekommen. Die Enttäuschung war groß, aber es gab ja immer noch die Bücher, meinen persönlichen Portschlüssel nach Hogwarts.

In einer Zeit, in der wir noch keinen Internetanschluss hatten (heute undenkbar) habe ich die Buchhändlerin meines Vertrauen regelmäßig damit gelöchert, wann denn endlich Harrys nächstes Abenteuer erscheint. Ich habe zwar nie vor dem Laden kampiert, aber vorbestellt, hingefiebert und in jeder freien Minute gelesen, wenn ich es endlich – endlich ! – in den Händen hielt. So eine Begeisterung konnte nur noch Christopher Paolinis Eragon bei mir auslösen.

Lumos!

Schlage ich heute einen Harry Potter-Band auf – egal welchen – und lese ein bisschen, fühlte es sich an, wie nach Hause zu kommen. Der Fuchsbau, Hogwarts und der Verbotene Wald sind mir so vertraut, als bräuchte ich nicht mal die Karte des Rumtreibers, um mich zurechtzufinden.

Harry, Ron und Hermine sind für mich mehr als Romanfiguren. Im Laufe der Jahre sind sie zu echten Freunden geworden. Mit ihnen bin ich groß geworden. Freundschaft, Mut und der Umgang mit Tod und Verlust – all das haben wir gemeinsam erlebt. Mit ihnen habe ich gelacht, geschwärmt und gebangt. An ihrer Seite habe ich Dinge fürs Leben gelernt. Dass es okay ist, anders zu sein. Dass jeder mit etwas Dunklem in sich kämpfen muss. Dass es Menschen gibt, die zu einem stehen.

Ich weiß noch, dass mich die Bücher regelmäßig zum Weinen gebracht haben. Nach dem Finale des Halbblutprinzen konnte ich mich kaum beruhigen. Es war so schlimm, dass mein Papa besorgt meinte, ich solle nicht mehr lesen, wenn mich das so aufwühlt.

Bei den Heiligtümern des Todes – dem allerletzten Abenteuer – musste ich ständig weinen. Vor allem als es zu Ende war, fühlte ich mich so … leer und gleichzeitig so erfüllt. Harrys Geschichte war auserzählt – und damit schloss sich auch ein Kapitel meines Lebens.

Expecto patronum!

Harry Potter ist eine Buchreihe, in die ich mich immer wieder aufs Neue verliebe. Schwer zu sagen, was die Magie von Harry Potter ausmacht, die Millionen von Lesern weltweit in ihren Bann schlägt. J. K. Rowling erzählt eine wundervolle, magische, fesselnde und auch düstere Geschichte, die voller Weisheit steckt. Was sie für mich zu etwas ganz Besonderem macht, sind die Erinnerungen, die ich mit ihr verbinde.

Harry Potter ist mein Patronus gegen den tristen grauen Alltag. Ich glaube, selbst Menschen, die ungern lesen, werden irgendetwas in dieser Geschichte finden, mit dem sie sich identifizieren können, das sie tief berührt. Harrys Welt ist dabei so faszinierend, lebendig und stimmig ausgearbeitet, dass ich die Hoffnung nicht aufgebe, wirklich nur ein unwissender Muggel zu sein und all das – Hogwarts und die Magie – real sind.

Danke, Harry, dass ich an deiner Seite Abenteuer bestehen und erwachsen werden durfte.

Und ein noch größerer Dank an J. K. Rowling, dass ihre Geschichten seit mittlerweile 20 Jahren Magie in unser Leben bringen – und mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

[Rezension] Jörg Benne – Das Schicksal der Paladine. Verschollen

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„Mit noch immer klopfendem Herzen lehnte Tristan sich gegen den Fels und sah kopfschüttelnd über die Schulter zurück. Gerade hatte er mit einem zweiköpfigen Drachen gesprochen (…). Er konnte es immer noch nicht fassen.“

(Jörg Benne, Das Schicksal der Paldine – Verschollen, E-Book S. 22)

Mit dem Jugendbuch Das Schicksal der Paladine – Verschollen entführt uns Jörg Benne zum ersten Mal in die phantastische Welt von Nuareth.

Auf einen Blick:

 

Titel: Das Schicksal der Paladine – Verschollen
Reihe: Band 1
Autor: Jörg Benne
Verlag: Papierverzierer Verlag
Seiten: 450
Format: Taschenbuch/E-Book
Preis: ??? €/ 3,99€
Erscheinungsdatum: 15. März 2018 (Erstveröffentlichung 2012)
Genre: Jugendbuch, Fantasy

 

 

Darum geht’s

Als Tristans Schwester Svenja verunglückt, erfährt er, dass sein Vater gar nicht auf einer Ölbohrinsel arbeitet, sondern wie einige andere Menschen in der Parallelwelt Nuareth als Paladin für Recht und Ordnung sorgt. Sie verfügen dort über magische Kräfte, die sie auch noch eine Weile nach ihrer Rückkehr zur Erde einsetzen können. In dem Glauben, dass diese Kräfte der im Koma liegenden Svenja helfen können, betritt Tristan die fremde Welt. Doch dort muss er zunächst das ungewisse Schicksal der Paladine klären, denn seit einigen Tagen sind sie alle VERSCHOLLEN.

(Quelle: Papierverzierer Verlag)

Das Buch

Verschollen ist der Auftakt der Paladin-Trilogie, die zum ersten Mal 2012 im Koios Verlag erschien. 2016 wurde die Reihe im Prometheus Verlag veröffentlicht, bis sie nun schließlich ein neues Zuhause im Papierverzierer Verlag gefunden hat. Passend zur Neuauflage gab es eine Leserunde auf Lovelybooks, an der ich teilnehmen durfte.

Im Roman begleiten wir Tristan, der sich auf die gefährliche Reise in die Welt von Nuareth begibt, um seinen Vater und die verschollenen Paladine zu finden und so seiner älteren Schwester zu helfen, die im Koma liegt. Die Ausgangssituation – Junge begibt sich in Fantasywelt, um seine kranke Schwester zu retten – hat mich auf anhieb an Märchenmond von Wolfgang und Heike Hohlbein erinnert, aber das ist auch die einzige Ähnlichkeit zwischen beiden Geschichten. Eines vorweg: Auch wenn das erste Zitat und das Cover etwas anderes vermuten lassen, spielen Drachen kaum eine Rolle.

Tristan ist – wie es für Jugendbücher üblich ist – erst 16, erscheint aber gerade zu Beginn des Romans deutlich jünger. Er ist oft unreif und reagiert impulsiv, aber das kann man einem Jungen in der Pubertät wirklich nicht zum Vorwurf machen. :) Vielleicht liegt es auch daran, dass er seinen Vater so gut wie nie zu Gesicht bekommt.

„Er stierte auf den Linoleumboden und erinnerte sich an all die Enttäuschungen, die er mit seinem Vater schon erlebt hatte. Verdammte Bohrinsel! Warum konnte sein Vater nicht irgendwo im Büro arbeiten wie andere auch?“

(Jörg Benne, Das Schicksal der Paladine – Verschollen, E-Book, S.7)

Sein Verhältnis zu seinem Vater ist nicht das beste. Tristan fühlt sich von Darius vernachlässigt, wünscht sich mehr Aufmerksamkeit – und mehr gemeinsame Zeit. Doch schon im ersten Kapitel erfährt er, dass die Geschichte mit dem Job auf der Bohrinsel nur verschleiern sollte, was sein Vater tatsächlich macht.

„Eins musst du wissen, Junge. Dein Vater ist ein guter Mensch. Er hilft anderen in … sehr weit weg jedenfalls. Und wenn er nicht nach Hause kommt, dann muss es etwas sehr Wichtiges sein, was ihn davon abhält.“ 

(Jörg Benne, Das Schicksal der Paladine – Verschollen, E-Book, S. 8)

Jörg Benne hält sich nicht mit langen Erklärungen auf, sondern wirft Tristan und seine Leser unmittelbar ins Geschehen. Rasch geht es nach Nuareth, in eine Parallelwelt, die der Menschenwelt sehr ähnlich ist, aber auch von vielen fremdartigen Geschöpfen bevölkert wird. Dort ist Tristan ebenso wie sein Vater ein Paladin, jemand, der unter anderem über magische Fähigkeiten verfügt. Doch der Frieden auf der Insel Nasgareth ist bedroht. Rasch wird klar: Wenn tatsächlich alle Paladine verschollen sind, muss das Ausmaß der Gefahr sehr groß sein. So beginnt für Tristan ein Wettlauf mit der Zeit, seinen Vater und die anderen rechtzeitig aufzuspüren, bevor es zu spät ist, seiner Schwester zu helfen.

Gemeinsam mit Tristan erkunden wir die Insel Nasgareth, einen Teil von Nuareth, der Welt, in der Jörg Benne die Handlung all seiner Romane ansiedelt. Nach und nach lernen wir mehr über die Paladine, ihre Magie, aber auch über die verschiedenen Wesen, die Nuareth bevölkern, ihre Gepflogenheiten und ihre Kultur. Dem Autor ist es gelungen, meinen Entdeckergeist nicht nur zu wecken, sondern so zu befeuern, dass ich immer mehr von Nuareth wollte. Mehr Orte entdecken, mehr über die Vergangenheit dieser faszinierenden Welt lernen. Für mich ist der bis ins letzte Detail ausgearbeitete, stimmige und zutiefst beeindruckende Weltenbau die größte Stärke des Romans. Da verzeihe ich auch längere Monologpassagen, in denen Tristan in bester Erklärbärmanier in den Kosmos Nuarehts eingeführt wird. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich die Erkundung der Welt mehr an den Roman gefesselt hat als die Geschichte an sich.

Die Handlung ist spannend, variiert einige klassische Motive phantastischer Jugendliteratur und gewinnt gegen Ende nochmal deutlich an Fahrt. Im Gegensatz zu einigen Nebenfiguren, die mir wirklich ans Herz gewachsen sind, habe ich mich mit Tristan leider über weite Strecken schwer getan. Er ist neu in Nuareth, muss noch lernen, mit seinen Kräften umzugehen. Deshalb sind es meistens die anderen Charaktere, die ihm sagen, was er tun soll. Dennoch entwickelt er sich im Laufe des Romans weiter, reift deutlich.

„Wenn man bedenkt, dass du vor ein paar Wochen noch ein normaler Schüler warst, der in einem weichen Bett zu schlafen gewohnt war (…) und dessen größter Feind bislang sein Physiklehrer war: alle Achtung.“

(Jörg Benne, Das Schicksal der Paladine – Verschollen, E-Book, S.224)

Auch wenn es sich bei Verschollen um den Auftakt einer Trilogie handelt, ist der Roman rund und könnte für sich allein stehen. Trotz einiger kleinerer Schwächen glaube ich, dass mir das Buch noch besser gefiele, wenn ich um die 14 Jahre alt wäre und noch nicht so viele Romane gelesen hätte, die in eine ähnliche Richtung gehen. Dennoch wird dies nicht mein letzter Ausflug nach Nuareth gewesen sein. Der zweite Band erscheint bereits im Mai 2018.

Fazit

Mit Das Schicksal der Paladine – Verschollen legt Jörg Benne einen gelungenen Trilogieauftakt vor, der vor allem durch den gut ausgearbeiteten, detailverliebten Weltenbau zu beeindrucken und zu überzeugen weiß. Perfekt für jugendliche und jung gebliebene Entdecker.

Vielen Dank an den Papierverzierer Verlag, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte!

 

 [Rezension] John Green – Turtles all the Way Down/ Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

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„The thing about a spiral is, if you follow it inward, it never actually ends. It just keeps tightening, infinitely.“

(John Green, Turtles all the way down, S.7)

Nach dem riesigen Erfolg von Das Schicksal ist ein mieser Verräter/The Fault in Our Stars, das vor gut fünf Jahren die Herzen von Millionen von Lesern im Sturm erobert hat, ist nun der neue Jugendroman von John Green erschienen.

Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, aber auch die deutsche Ausgabe ist bereits bei Hanser erschienen.

Auf einen Blick:

 

Titel: Turtles all the Way down
Autor: John Green
Verlag: Penguin Books Ltd.
Seiten: 304
Format: Hardcover
Preis: 13, 99€
Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2017

Bildrechte liegen beim Verlag

 

 

 

Titel: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
Autor: John Green
Verlag: Hanser
Seiten: 304
Format: Hardcover/E-Book
Preis: 20€/15, 99€
Erscheinungsdatum: 10. November 2017

Bildrechte liegen beim Verlag

Klappentext

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht. (Quelle: Carl Hanser Verlag)

Vorbemerkung

Schon als ich die Ankündigung zu TatWd entdeckt habe, wusste ich, dass dies kein Buch wie jedes andere sein würde. Deshalb habe ich lange überlegt, wie ich diese Rezension gestalte – und mich für eine Vorbemerkung entschieden. Wer sich meinen kleinen Exkurs sparen und direkt zur Rezension möchte, der sollte bei Das Buch weiterlesen. ;)

John Green hat zuletzt mit Das Schicksal ist ein mieser Verräter bewiesen, dass es ihm wie keinem zweiten gelingt, schwierige Themen wie Krankheiten, Verlust und Tod in bewegende, unterhaltsame Jugendliteratur zu verpacken. In seinem neuen Buch widmet er sich einem Thema, von dem er selbst betroffen ist: Angst- und Zwangsstörungen.

Angst- und Zwangsstörungen – psychische Erkrankungen im Allgemeinen – scheinen immer noch ein Tabuthema zu sein, über das man als Betroffener (oder Angehöriger) lieber den Mantel des Schweigens deckt. Das kann ich zum Teil verstehen (und bin – zum Glück – nicht selbst davon betroffen).

Eine psychische Krankheit sieht man einem Menschen nicht unbedingt auf den ersten Blick an. Klar gibt es manchmal winzig kleine Anzeichen, die man bemerken kann – aber ein eingegipster Arm ist immer noch um ein Vielfaches leichter zu erkennen. Das macht es, glaube ich, auch so schwer, sich jemandem anzuvertrauen. Seien wir mal ehrlich: Für die allermeisten ist kaum nachzuvollziehen, was so eine Erkrankung wirklich bedeutet, was sie mit sich bringt – und wie stark sie sich tatsächlich aufs Leben auswirken kann.

Deshalb bin ich umso froher, dass John Green dieses wichtige und schwierige Thema in seinem neuen Roman aufgreift – und es so sichtbarer wird. Eine ganz wunderbare Idee ist es auch, dass am Ende der englischen Ausgabe verschiedene Hilfsstellen aufgelistet sind, an die man sich wenden kann, sollte man sich um einen Angehörigen sorgen – oder selbst Hilfe benötigen. Ich weiß nicht, ob das für die deutsche Ausgabe auch übernommen wurde, aber ich hoffe es sehr. Denn egal wie aussichtslos die Situation auch scheinen mag:

Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Behandlungsmethoden, die dabei helfen, mit seiner Krankheit leben zu lernen, bis man derjenige ist, der sie kontrolliert – und nicht andersherum.

So, jetzt komme ich aber wirklich zur Rezension – und verspreche, dass ich bei den nächsten Buchbesprechungen nicht mehr so weit ausholen werde. ;) Aber es war mir ein dringendes Anliegen, all das loszuwerden.

Das Buch

Aza leidet bereits seit ihrer Kindheit an Zwangsstörungen. Manchmal hat sie gute Tage, gute Wochen, in denen sie unbehelligt von diesen fiesen Gedanken leben kann, die ihr die Kontrolle über ihr eigenes Handeln zu rauben scheinen. Sie ist zwar in Behandlung, doch ihre Therapie hat wechselnden Erfolg, denn eine Frage beschäftigt Aza wie keine andere: Die Frage danach, wer sie eigentlich ist. Die Frage danach, was das eigene „Ich“ ausmacht.

Drastisch und eindringlich schildert John Green, wie stark die Krankheit Azas Leben beeinflusst. Wir erleben unmittelbar aus ihrer Perspektive mit, was mit einem Menschen geschehen kann, wenn seine Gedanken – egal wie irrational sie auch sein mögen – die Kontrolle über sein Handeln gewinnen. Wenn sie seine Entscheidungen, sein Leben einschränken. Wie diese Erkrankung Lebenszeit und Lebensqualität stiehlt – und wie kräftezehrend und schwierig es ist, gegen sie anzukämpfen. Dem Autor gelingt es, eben diese Situationen einfühlsam zu schildern. Durch die Ich-Perspektive hat der Leser unmittelbar Anteil an Azas innerem Kampf, dem Ringen um Kontrolle – und dem Moment, in dem sie in den Strudel ihrer Gedanken gerät, dem sie nicht mehr entkommen kann.

Daneben kommt auch zur Geltung, wie Aza auf Außenstehende wirkt, sowohl auf solche, die von ihrer Zwangsstörung wissen, als auch auf die anderen, die sie für „normal“ halten. Die Situation ist für alle schwierig, stellt auch ihre Beziehung zu ihrer besten Freundin Daisy auf eine harte Probe. Es braucht viel Verständnis und Geduld.

„Anybody can look at you. It’s quite rare to find someone who sees the same world you see.“

(John Green, turtles all the way down, S.9)

John Green hat mal wieder das Wunder vollbracht, seine Charaktere so lebendig zu gestalten, dass ich oft das Gefühl hatte, dass sie gleich aus dem Roman heraus treten und fern ab der Seiten zum Leben erwachen. Auch ihr Verhältnis untereinander lotet er aus, gibt besonders auch Azas Gefühlen Raum, sich zu entfalten. Zwischen ihr und einem Jungen entsteht eine zarte Romanze – doch auch hier steht dem Mädchen seine Krankheit im Weg.

Das Buch liest sich flüssig – auch auf Englisch – und steckt so voller Lebensweisheit, dass es mir wirklich schwer gefallen ist, nur ein paar Zitate für meine Buchbesprechung auszuwählen. :) Meiner Meinung nach passt der englische Titel Turtles all the Way down viel besser als der deutsche. Die Schildkröten sind zwar nur im übertragenen Sinn gemeint – treffen aber den Kern des Romans. Die Originalausgabe konnte mich zudem mit ihrem Schutzumschlag überzeugen: Auf der Innenseite sind mit viel Liebe Zitate aus anderen John-Green-Romanen abgedruckt – auch meine Lieblingsstellen aus Das Schicksal ist ein mieser Verräter.

Azas Geschichte hat mich wirklich berührt. Vor allem im letzten Viertel des Romans habe ich das ein oder andere Tränchen vergossen. Das Ende … war einfach perfekt. Ungeschönt und realistisch. Ein wirklich großartiger Jugendroman.

Fazit

Mit viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen webt John Green ein schwieriges Thema zu einem unterhaltsamen, berührenden Jugendroman. Authentische Figuren, ein wundervoller Schreibstil und feine Beobachtungen über das Leben an sich – ich kann das Buch nur empfehlen.  :)

 

 

[Rezension] Cornelia Funke – Die Feder eines Greifs (Drachenreiter Band 2)

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„Drachenreiter, -freund, -gefährte. Kein Wort konnte wirklich ausdrücken, was den Jungen und den Drachen verband.“

(Cornelia Funke, Die Feder eines Greifs, S.91)

Die Feder eines Greifs erzählte im letzten Herbst ein neues Kapitel der Geschichte von Ben und dem Silberdrachen Lung aus Drachenreiter – ein Buch, das für mich wie kein zweites mit vielen Kindheitserinnerungen verknüpft ist.

Auf einen Blick:
Titel: Die Feder eines Greifs
Reihe: Drachenreiter Band 2
Autor: Cornelia Funke
Verlag: Dressler Verlag
Seiten: 416
Format: Buch/E-Book
Preis: 18,99€/13,99€
Erscheinungsdatum: September 2016
Genre: Fantasy (ab 10)
Bildrechte liegen beim Verlag

Klappentext
Der Drachenreiter kehrt zurück!

In der Abgeschiedenheit Norwegens erreicht Ben eine schreckliche Nachricht: Die letzten drei Pegasusfohlen werden vermutlich nie schlüpfen und mit ihnen werden die geflügelten Pferde für alle Zeit aus dieser Welt verschwinden. Um sie zu retten, machen sich Ben und Barnabas mit einem äußerst ungewöhnlichen Expeditionsteam auf den weiten Weg nach Indonesien, um dort eins der gefährlichsten Fabelwesen der Welt zu finden. Denn nur die Sonnenfeder eines Greifs kann die Fohlen noch vor dem Tode bewahren. Doch Greife hassen Pferde, und das Wesen, das sie als ihren ärgsten Feind betrachten, ist Bens bester Freund – ein Drache. (Quelle: Dressler Verlag)

Die Erzählung setzt zwei Jahre nach den Ereignissen aus Drachenreiter ein, doch um seine Freude an Die Feder eines Greifs zu haben, muss man den ersten Band nicht gelesen haben. Mittlerweile wurde Ben von den Wiesengrunds adoptiert, die in Norwegen eine Schutzstation für Fabelwesen aufgebaut haben. Ein im wahrsten Sinne des Wortes magischer Ort, der ebenso wie seine – teils skurrilen, aber in allen Fällen liebenswerten – Bewohner, die mit viel Phantasie und Liebe zum Detail ausgearbeitet wurden.

Auf Ben und seine Freunde wartet diesmal eine gefährliche Mission: Damit die letzten drei Pegasusfohlen schlüpfen können, müssen sie die Feder eines Greifs besorgen, die diesen nur aufgrund besonderer Tapferkeit wächst – und ihnen bliebt dafür nicht viel Zeit. Als wäre das nicht schon dramatisch genug, sind Drachen und Greife Erzfeinde. Weil Ben Lung nicht in Gefahr bringen will, belügt er seinen Freund über das Ziel ihrer Reise.

Ben und sein kunterbunter, manchmal leicht chaotischer Expeditionstrupp erleben im Urwald Indonesiens viele Abenteuer. Sie begegnen einer Reihe faszinierender Fabelwesen und anderen Tieren, deren Charaktere allesamt rund und plastisch ausgearbeitet sind. Am beeindruckendsten waren für mich die Darstellung und Charakterisierung der Greife und ihrer Lebenswelt.

Natürlich darf auch das Stammpersonal aus dem ersten Band nicht fehlen. Eine echte Überraschung war für mich Fliegenbein, der letzte Homunkulus. Sein Charakter ist so vielschichtig und tief und mit seinen teils hochphilosophischen Gedanken hat er sich zu meinem heimlichen Helden gemausert.

Allerdings ist es schade, dass Lung und Ben gut die Hälfte des Romans getrennt sind – worunter beide leiden. Funke gelingt es aber gerade durch diese räumliche Trennung, das Besondere ihrer Freundschaft einzufangen, das man kaum in Worte fassen kann.

Wenn man eines sagen kann, dann, dass es der Autorin nicht an Kreativität mangelt. Wie schon im Vorgänger hat sie den Text selbst liebevoll illustriert. Noch dazu beginnt jedes Kapitel mit einem kurzen, aber passenden Zitat – von Puh der Bär über die Frau des Zeitreisenden und Unten am Fluss sind viele Klassiker der Literatur vertreten.

Die Geschichte ist tempo- und wendungsreich, sprüht vor Ideen und Einfallsreichtum und findet die perfekte Balance zwischen Witz und Ernst. Arten-, Umwelt- und Naturschutz werden thematisiert . Manchmal mit etwas zu stark erhobenem Zeigefinger, doch die Botschaft ist klar: Die Welt ist voller Wunder, die wir achten und bewahren sollten, statt sie rücksichtslos zu zerstören.

Insgesamt hat mir die Fortsetzung zu Drachenreiter gut gefallen. Sie ist kurzweilig zu lesen, spannend, amüsant und unterhaltsam. Die Erzählung hat mich so tief in ihre faszinierende Welt abtauchen lassen, dass ich es schade fand, dass das Buch schon vorbei war – auch wenn der letzte Satz förmlich nach einer Fortsetzung schreit.

Fazit
Auch wer Drachenreiter nicht kennt, sollte dieses Buch lesen – oder am besten beide. :) Ein wunderbares Jugendbuch.

Ausblick:
Eine Fortsetzung ist tatsächlich in Sicht :) Voraussichtlich noch in diesem Jahr erscheint mit Die Vulkan-Mission ein Spin-Off, in dessen Zentrum Fliegenbein, Lola Grauschwanz und Schwefelfell stehen – zunächst als Hörbuch, im nächsten Frühjahr dann auch im Print.

 

[Rezension] Cornelia Funke – Drachenreiter (Drachenreiter Band 1)

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„Der Drache träumte von den Bergen, von Steinzwergen, die seinen Schwanz hinaufkletterten, und von dem schmutzigen Kanal, der durch die große Menschenstadt floss.“

(Cornelia Funke, Drachenreiter, 2. Auflage 2002, S.111)

Wenn es ein Buch gibt, das mich zu einem Bücherjunkie und einer Leseratte gemacht hat, dann ist es wohl Cornelia Funkes Drachenreiter, das mir schon als Grundschülerin in die Hände fiel. Der Roman ist mittlerweile nicht nur in einem neuen Gewand erschienen, sondern hat im vergangenen Jahr auch eine lang ersehnte Fortsetzung bekommen – aber dazu nächste Woche mehr. :)

Auf einen Blick:
Titel: Drachenreiter
Reihe: Drachenreiter Band 1
Autor: Cornelia Funke
Verlag: Dressler Verlag
Seiten: 448
Format: Buch/E-Book
Preis: 18,99€/9,99€
Erscheinungsdatum: 1. Auflage 1997, Neuauflage 2011
Genre: Fantasy (ab 10)

 

Klappentext
Eine abenteuerliche Reise liegt vor Lung, dem silbernen Drachen, und seinen Begleitern, dem Koboldmädchen Schwefelfell und dem Waisenjungen Ben. Sie sind auf der Suche nach einem sicheren Ort für Lungs Artgenossen, für die es in der Menschenwelt keinen Platz mehr zu geben scheint. Lung setzt seine ganze Hoffnung auf den sagenumwobenen „Saum des Himmels“. Dort, irgendwo zwischen den Gipfeln des Himalaya versteckt, soll die ursprüngliche Heimat der Drachen liegen. Noch ahnen die drei jedoch nicht, dass es etwas viel Bedrohlicheres als die Menschen gibt – Nesselbrand den Goldenen, das gefährlichste Drachen jagende Ungeheuer, das die Welt je gesehen hat. Und er ist ihnen auch schon auf der Spur … (Quelle: Dressler Verlag)

Um das Überleben seiner Art zu sichern und eine neue Heimat zu finden, macht sich der Silberdrache Lung auf den weiten und beschwerlichen Weg von Schottland bis zum Himalaya, auf der Suche nach dem „Saum des Himmels“. Dabei ist er zum Glück nicht auf sich allein gestellt: Schwefelfell, ein Koboldmädchen, das Pilze liebt, schnell Heimweh bekommt und ab und an ungeniert schimpft und flucht, ist seine treue Begleiterin. Bei einem Zwischenstopp in Deutschland begegnen die beiden dem Waisenjungen Ben – und beschließen, ihn mit auf ihre Reise zu nehmen.

Wie das ungleiche Trio erste zarte Bande der Freundschaft knüpft, beschreibt Cornelia Funke herzerwärmend und bezaubern. Die Autorin entführt uns in eine Welt, in der Fabelwesen und Menschen nebeneinander wohnen, in der Zauber in jedem Winkel zu finden ist – solange man mit offenen Augen und ganz bewusst durch die Welt geht. Das Setting des Romans mutet oft märchenhaft an, die Geschichte wurde von Funke selbst liebevoll illustriert.

Auf der Reise zum „Saum des Himmels“ müssen Lung, Ben und Schwefelfell einige Abenteuer bestehen, treffen andere Geschöpfe und Menschen, denen das Wohl der Fabelwesen am Herzen liegt und die sich für ihren Schutz einsetzen. Doch nicht jede Begegnung auf ihrem Weg gestaltet sich friedlich, denn nicht jeder ist dem Silberdrachen wohlgesonnen.

Drachenreiter ist ein Buch, das einen schmunzeln lässt, das aber auch zum Nachdenken darüber anregt, wie wir Menschen mit der Welt und den Geschöpfen, mit denen wir uns die Erde teilen, umgehen. In der Geschichte steckt auch Vieles, das Erwachsene anspricht: Die zeitlosen Werte von Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Toleranz.

Fazit
Drachenreiter ist ein gelungenes Jugend-/Kinderbuch, das ich jedem – egal welchen Alters – wärmstens ans Herz legen kann. Wer seinen Träumen silberne Drachenschwingen verleihen möchte, der sollte diesen Roman unbedingt lesen.

Welches Buch habt ihr denn in eurer Kindheit immer und immer wieder verschlungen?

[Rezension] Maya Shepherd – 50 Tage: Der Sommer meines Lebens

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„Mit dir ist jeder Tag wie ein Kapitel in einem Buch, das noch lange nicht vorbei ist. (…) Es ist die Geschichte des besten Sommers meines Lebens.“

(MaYA Shepherd, 50 Tage – der Sommer meines Lebens, S. 115)

Die Route 66. Grenzenlose Freiheit. Der Duft von Abenteuer. Und ein Roadtrip, der nicht nur ein Leben verändert. Das alles steckt in 50 Tage – Der Sommer meines Lebens – und noch viel mehr.

Auf einen Blick:
Titel: 50 Tage – Der Sommer meines Lebens
Autor: Maya Shepherd
Verlag: Sternensand Verlag
Seiten: 472
Format: Taschenbuch/E-Book
Preis: 12,95€/6,99€
Erscheinungsdatum: 30.6.2017
Genre: Romance, Young Adult (empfohlen ab 12)

Bildrechte liegen beim Verlag

 

Klappentext
Der Sommer 1965 ist der letzte vor Jades 18. Geburtstag. Die Beatles regieren die Charts, Blue Jeans erobern den Modehimmel und Jade erwischt ihren Freund dabei, wie er ihre beste Freundin Katie küsst. Ihre Welt zerspringt in tausend Teile und der Sommer scheint ins Wasser zu fallen. Jades Eltern haben überhaupt kein Verständnis für den Liebeskummer ihrer Tochter und bestehen darauf, dass sie trotz allem gemeinsam mit Katie in das bereits gebuchte Feriencamp fährt. Doch Jade schmiedet eigene Pläne. Sie lässt sich auf einen abenteuerlichen Roadtrip ein, um vor ihren Problemen davonzulaufen. Nicht ahnend, dass die große Liebe bereits an der nächsten Kreuzung auf sie wartet. Ein Sommer voller Träume, Hoffnungen und Herzklopfen entlang der Route 66 beginnt, bis sich ihr das Schicksal mit aller Macht in den Weg stellt …  (Quelle: Sternensand Verlag)

Schon im Prolog spürt man diese ganz besondere Atmosphäre, die dem legendären Highway der Route 66 zu eigen ist, diesem Sehnsuchtsort, der für viele der Inbegriff grenzenloser Freiheit ist.

Entlang dieser Straße führt auch der Weg der Ich-Erzählern Jade, die uns mitnimmt auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben für immer verändern wird. Per Anhalter geht es für sie quer durch die USA, zu den Amish, auf eine Farm, ins schillernde Las Vegas – das alles gepaart mit einem wahnsinnig charmanten Sixties-Flair.

Die besondere Stimmung des Romans hat mich sofort für sich gewonnen. Auch wenn der Prolog andeutet, wie Jades und Jasons Reise enden wird, ist der Roman bittersüß, federleicht, sehnsüchtig, manchmal melancholisch und zugleich lebensbejahend.

In einem lockerleichten, amüsanten, aber auch ernsten Ton versteht die Autorin es, Jades Geschichte zu erzählen. Jade ist eine sympathische Protagonistin und ich muss gestehen, dass ich mich in vielerlei Hinsicht in ihr wiedererkannt habe.

Zwischen Jason und ihr stimmt die Chemie, auch wenn es am Anfang Reibereien gibt (aber gerade das macht die Liebe doch so spannend, oder?). Auf den ersten Blick ist der Typ mit dem schwarzen Mustang Cabrio ein Bad Boy, ein waschechter Draufgänger, doch er hat einen nicht minder weichen Kern.

Maya Shepherd gelingt es, Jades Gefühle nachvollziehbar und nachempfindbar zu machen. Man lacht, bangt und weint mit ihr. Liebe, Angst, Verletztheit, Unsicherheit, Zweifel – die ganze Bandbreite menschlicher Empfindungen steckt in Der Sommer meines Lebens. Manchmal hätte es für meinen Geschmack aber ruhig etwas weniger kitschig und tränenreich sein dürfen, obwohl eine Sommerlektüre an einigen Stellen gern auch mal seicht(er) sein darf. ^^

Der Sommer meines Lebens ist ein Roman über das Erwachsenwerden. Darüber mutig zu sein und darüber, aus seinen starren Vorstellungen auszubrechen und etwas Neues zu wagen. Maya Shepherd wirft zwischen den Zeilen Fragen auf, die sich wohl jeder von uns stellt: Habe ich den richtigen Weg eingeschlagen? Was bedeutet Glück für mich? Und was will ich wirklich? Der Roman hat etwas Besonderes geschafft: Beim Lesen habe ich auch viel über mich gelernt.

Fazit
Der Sommer meines Lebens ist eine angenehme Sommerlektüre. Flirrend wie die Sommerhitze, belebend wie warmer Sommerregen. Manchmal driftet die Geschichte in seichte Gewässer ab, aber der unbeschwerte Schreibstil der Autorin und die sympathischen Charaktere machen das locker wett. Sehr lesenswert.

In diesem Sinne: Seid mutig und packt das Leben mit beiden Händen! :)

PS: Weiterer Lesestoff von Maya Shepherd ist schon in Sicht: unter anderem erscheint schon am 25. August mit Über alle Grenzen ein weiterer Roman von ihr im Sternensand Verlag. Der Roman ist jetzt schon vorbestellbar – und 1€ pro verkauftem Buch geht an eine Organisation, die Flüchtlinge unterstützt.

[Rezension] John Christopher – The Guardians

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„There are two worlds, with a barrier between them. The barrier may not be strong in the physical sense but in people’s minds it’s enormous.“

(John Christopher, The Guardians)

Zwar ist The Guardians von John Christopher bereits 1970 erschienen, aber die Dystopie, die mit dem Guardian-Award für Jugendliteratur ausgezeichnet wurde, hat nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. (Anmerkung: Die Rezension bezieht sich auf die englischsprachige Ausgabe).

Auf einen Blick:
Titel: The Guardians
Autor: John Christopher
Verlag: Aladdin
Seiten: 288
Format: Taschenbuch
Preis: 8,99€
Erscheinungsdatum: November 2014 (Original: 1970)

Bildrechte liegen beim Verlag

 

Inhalt
England in einer fiktiven Zukunft: The Barrier – ein hoher Zaun – teilt das Land in zwei Regionen: Die Conurb für die Arbeiterklasse und die County, das ländliche England für die Oberschicht. Als Rob Randall nach dem mysteriösen Tod seines Vaters aus der Stadt flieht, wird er von einer Familie in der County „adoptiert“. Er passt sich dieser für ihn neuen Welt an, bis er eines Tages bemerkt, dass auch in der vermeintlich so idyllischen County dunkle Gefahren lauern.

Die Gesellschaft lebt in zwei verschiedenen Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: In der Conurb wird die Arbeiterklasse – ganz im Stil des Imperium Romanum – mit Brot und Spielen ruhig und zufrieden gestellt. Trotz der zahlreichen Ablenkungen, die es dort gibt (z.B. das Holovision, das unserem Fernsehen entspricht) gärt Unzufriedenheit unter der Oberfläche, die sich ab und an in Straßenschlägereien bahn bricht.

Das Leben in der County wirkt hingegen, als hätten die Uhren irgendwann während der Kolonialzeit aufgehört, sich zu drehen. Die Oberschicht lebt in prächtigen Landhäusern mit Scharen von Bediensteten, nutzt Pferdekutschen und geht elitären Vergnügungen nach, trifft sich auf Gartenpartys – Bespaßung durch das sinnbefreite Holovison gibt es für die Bewohner der County nicht.

Als Rob, der Protagonist, die Grenze überquert und von Mikes Familie aufgenommen wird, betritt er eine völlig neue Welt. Zunächst bereitet es ihm Schwierigkeiten, sich den Gepflogenheiten der County anzupassen, doch er lernt sein neues Leben rasch zu schätzen. Ganz im Gegensatz zu Mike: Er wirkt von Beginn an getrieben, auf der Suche nach dem „Mehr“, das das Leben zu bieten hat.

Dem Autor gelingt es, mit großem Einfühlungsvermögen das Innenleben seiner Charaktere zu porträtieren und die Tiefe ihrer Gedanken auszuloten. Für eine Dystopie ist es – zumindest in meinen Augen – ungewöhnlich, dass der Protagonist das bestehende System kaum hinterfragt und es eine der Nebenfiguren ist, die mit der Welt hadert. Dadurch wird auch die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt.

Der Roman ist spannend geschrieben. Der Schreibstil liest sich auch im Original angenehm und flüssig. Wer also nicht davor zurückschreckt, englische Bücher zu lesen, der sollte unbedingt zur Originalversion greifen.

In seinen Beschreibungen der Conurb und der County bleibt Christopher ausgewogen, so dass es dem Leser überlassen wird, sich gemeinsam mit Rob ein eigenes Bild von beiden Lebenswelten zu machen und sich ein Urteil zu bilden, obwohl rasch der Eindruck entsteht, dass die vermeintliche Idylle in der County trügerisch ist.

The Guardians greift zudem viele Themen auf, die gerade heute nichts von ihrer Aktualität und Brisanz eingebüßt haben: Muss man die bestehenden Verhältnisse als gegeben hinnehmen? Welcher Handlungsspielraum bleibt für jeden einzelnen in einem System, das ihm seine Postion zuweist und starren Regeln folgt?

Fazit
The Guardians ist eine lesens- und empfehlenswerte Dystopie, die – obwohl sie schon älteren Datums ist – immer noch hochaktuell ist. Ein spannendes Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt.

[Rezension] Joanne K. Rowling: Harry Potter und das verwunschene Kind

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„Ich bin die neue Vergangenheit.
Ich bin die neue Zukunft.
Ich bin die Antwort, auf die
diese Welt gewartet hat.“

(Harry Potter und das verwunschene Kind, S. 236)

Der 26. Juni 1997 ist ein historisches Datum – zumindest für alle Bücherwürmer, denn mit dem Erscheinen des ersten Harry Potter-Bandes nahm ein Phänomen seinen Lauf, das Muggel auf der ganzen Welt verzauberte. 2016 folgte schließlich mit Das verwunschene Kind das lang ersehnte achte Abenteuer des wohl berühmtesten Zauberschülers der Welt – in Form eines Theaterstücks.

Auf einen Blick:
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Titel: Harry Potter und das verwunschene Kind. Special Rehearsal Edition Script
Autoren: Joanne K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne
Verlag: Carlsen
Seiten: 334
Format: Hardcover/E-Book
Preis: 19,99€/14,99€
Erscheinungsdatum: September 2016

Bildrechte liegen beim Verlag

Harry Potter. Es gibt kaum zwei Worte, die mir solch einen wohligen Schauder über den Rücken jagen wie dieser Name. Er steht für durchlesene Nächte. Kindheit. Für Figuren, mit denen man gemeinsam gewachsen und erwachsen geworden ist.

Das verwunschene Kind setzt neunzehn Jahre nach den Geschehnissen des letzten Harry Potter-Buches an und basiert auf einer Idee von Joanne K. Rowling. Im Fokus steht allerdings – anders als der Titel es vermuten lässt – kein weiteres Abenteuer von Harry, sondern sein Sohn Albus.

Das verwunschene Kind lässt sich rasch runterlesen, was vor allem daran liegt, dass es als Theaterstück natürlich vorwiegend aus Dialogen besteht. In den ersten Szenen weht einem das vertraute Flair und der besondere Zauber von Hogwarts entgegen. Es fühlt sich an wie eine Heimkehr, eine Begegnung mit alten Freunden, die man eine Weile lang aus den Augen verloren hatte, doch denen man sich noch immer verbunden fühlt. Die Regieanweisungen und kurzen Beschreibungen des Settings genügen, um das Kopfkino – auch dank der Filme – auf Hochtouren laufen zu lassen.

Albus hat es schwer, Harrys Sohn zu sein. Das Verhältnis der beiden ist schwierig, unterkühlt. Albus glaubt, es seinem Vater niemals recht machen zu können – und kommt auf die irrwitzige Idee, die Vergangenheit ändern zu wollen. Mit seinem Freund Scorpius (Malfoy wohlgemerkt^^) im Schlepptau und einem Zeitumkehrer verschlimmbessert er jedoch alles. Und mit jeder weiteren Reise in die Vergangenheit droht der dunkle Lord stärker und stärker zu werden.

Die Handlung ist insgesamt kurzweilig und unterhaltsam, sofern man über das ein oder andere Logikloch hinwegsieht und sich tatsächlich auf die Skriptform einlässt. Auf der Bühne muss das Stück wirklich atemberaubend sein – schade, dass es zurzeit nur in London läuft.

Am besten hat mir gefallen, wie die Freundschaft zwischen Albus und Scorpius dargestellt wird. Die beiden sind wirklich herzerwärmend, wobei Scorpius für mich definitiv der heimliche Held der Geschichte ist. :)
Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit anderen Charakteren, die man aus der Harry-Potter-Reihe kennt und lieb gewonnen hat – auch wenn sich einige von ihnen ganz schön verändert haben.

Fazit

Das verwunschene Kind wird für viele eine nostalgische Zeitreise in die eigene Kindheit sein. Obwohl das Skript nicht an die heimelige Atmosphäre der Romane herankommt, weil dazu schlichtweg die Beschreibungen fehlen, kann ich das Buch dennoch jedem Potterhead ans Herz legen.

Was halter ihr von Harrys achtem Abenteuer? Konnte euch Das verwunschene Kind überzeugen – oder lasst ihr lieber die Finger von dem Skript?