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„Ein Meer aus Talglichtern wogte zu Füßen des Heiligen Sebastian.
Schon der zarteste Lufthauch ließ ihre Flammen tanzen. Marie erschauderte.
An jedem Opferstock des Pestheiligen hatte sie auf ihrer
Reise innegehalten, um zu beten. Keine Darstellung erfüllte die junge
Frau derart mit Furcht und entsetzlichen Erinnerungen.“
(aus: Anna Eichenbach, Ein Schwur aus Rauch und Asche, in: Der Schatten des Schwarzen Todes, Burgenwelt Verlag)
Hallo Weltenbummler,
da es hier in letzter Zeit ganz schön ruhig war, gilt es noch einiges nachzuholen. Unter anderem auch diesen Beitrag, indem ich euch endlich die Anthologie Der Schatten des Schwarzen Todes und meine darin enthaltene Kurzgeschichte vorstellen möchte, die bereits im März im Burgenwelt Verlag erschienen ist.
Auf einen Blick

Titel: Der Schatten des Schwarzen Todes. 13 Pestgeschichten
Herausgeberinnen: Regine D. Ritter, Jana Hoffhenke
Verlag: Burgenwelt Verlag
Seiten: 242
Format: E-Book/Taschenbuch
Preis: 4,99€/ 13, 90€
Erscheinungsdatum: 20. März 2019
Genre: historische Kurzgeschichten
Bildrechte liegen beim Burgenwelt Verlag
Darum geht’s
»Sie sagen, dass der Tod kommt, zu allen Menschen, ob arm oder reich, Kinder sterben ebenso wie Greise.«
Das Wort »Pest« ist ein Schreckgespenst – ein Mahnmal dafür, dass der Mensch nicht unbesiegbar ist. Die schiere Auslöschungswut dieser Seuche jagt uns bis heute einen Schauer über den Rücken. Manch einer sah die Pest damals gar als diabolisches Wesen, auf die Erde gesandt, um die Sünder zu strafen.
Viele traten der Pest mutig entgegen. Heiler, Priester, Quacksalber, Kräuterkundige, Bader und andere versuchten, ein Heilmittel zu finden – einige davon mit eher zweifelhaften Methoden. Pestheilige wurden angefleht und der Handel mit Schutzamuletten blühte. Unzählige Menschen starben, anderen konnte die Seuche auf wundersame Weise nichts anhaben.
Diese 13 hier zusammengetragenen Pest-Geschichten offenbaren den ganzen Schrecken des Schwarzen Todes!
Mit Geschichten von:
Alvar Borgan * Tanja Brink * Udo Brückmann * Nina Casement * Anna Eichenbach * Sabine Frambach * Monika Grasl * Geli Grimm * Erik Huyoff * Olaf Lahayne * Daniel Stögerer * Ulrike Stutzky * Anton Vogel
(Quelle: Burgenwelt Verlag)
Der Schatten des Schwarzen Todes
Mit Ein Schwur aus Rauch und Asche hat meine mittlerweile vierte Kurzgeschichte ein Zuhause in einer Anthologie des Burgenwelt Verlags gefunden. Die Rolle der Herausgeberin hat diesmal – neben Jana Hoffhenke – meine geschätzte Kollegin Regine D. Ritter übernommen und damit den Sprung auf die andere Seite der Verlagswelt gewagt. Regine und ihre wundervollen Erzählungen kenne ich schon durch einige andere Anthologien, in denen wir gemeinsam vertreten sind (u.a. auch in der Siegeranthologie der Storyolympiade 2017/2018). Ein Grund mehr, mich auch an ihrer Ausschreibung zu versuchen.
Für die erste Anthologie, für die sie sich als Herausgeberin verantwortlich zeigt, hat sie sich einem finsteren Kapitel des Mittelalters gewidmet: Der Pest bzw. dem Schwarzen Tod. Kein Wunder arbeitet sie doch als Ärztin – und hat deswegen bei der Auswahl der Geschichten besonderen Wert auf die Korrektheit der medizinischen Details gelegt.

Darum geht es in Ein Schwur aus Rauch und Asche
Die Kurzgeschichte, die ich zur Sammlung beigetragen habe, ist für meine Verhältnisse ungewohnt düster ausgefallen. Im Mittelpunkt steht Marie, die vor der Pest flieht und nur ein Ziel kennt: Zum Fest nach Buchweiler zu reisen, um einen ganz besonderen Schwur zu erfüllen. Dabei begegnet sie auch Johann, dem Gesellen des zwielichtigen Baders Wolfhard, der aus der Verunsicherung der Leute Profit schlagen will. Marie begleitet die beiden ein Stück – und muss sich auf der Reise den Schatten ihrer Vergangenheit stellen …
„Die halbe Grafschaft strömte dieser Tage zum Hochfest nach Buchweiler – auch
Marie. Die Leute suchten Zerstreuung, Ablenkung. Sie hingegen führte
ein Schwur dorthin. Von selbst fanden ihre Finger das daumengroße
Tonfläschchen, das sie an einem Lederband um den Hals trug.
Blut.
Rauch.
Asche.
Ein Buchenblatt.
Mit aller Entschiedenheit schüttelte sie die Erinnerungen ab und
bog auf die breite Straße.“
(aus: Anna Eichenbach, Ein Schwur aus Rauch und Asche, in: Der Schatten des Schwarzen Todes, Burgenwelt Verlag)
Was genau es mit Maries Schwur auf sich hat, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. :)
Zur Anthologie gibt es übrigens auch eine freitägliche Interviewreihe mit den insgesamt 13 Autorinnen und Autoren, die sich daran gewagt haben, den Schatten des Schwarzen Todes in ein Gewand aus Worten zu kleiden. Auch ich habe Regine und Jana Rede und Antwort gestanden und mit ihnen über mich, das Schreiben und meine Überlebenschancen zur Zeit der Pest gesprochen. Nachlesen könnt ihr die Interviews auf der Homepage von Regine sowie direkt beim Burgenwelt Verlag – es lohnt sich!
Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen neugierig auf die Geschichten machen.
Ihr wollt noch ein bisschen stöbern? Schaut ruhig mal bei den kurzen Erzählungen vorbei, die ich im Rahmen des Writing Friday verfasst habe. Einen Überblick über meine bisherigen Veröffentlichungen findet ihr hier.
Wir lesen uns,
Eure Anna