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Die Frankfurter Buchmesse ist zwar schon eine Weile her, aber dennoch möchte ich euch meine Messeimpressionen nicht vorenthalten. :)
Stimmengewirr, verstopfte Gänge und Bücher, so weit das Auge reicht: Samstags habe ich die heiligen Hallen der Frankfurter Buchmesse unsicher gemacht. Zum bereits 70. Mal öffnete die Veranstaltung vom 10.-14. Oktober ihre Pforten und präsentierte nicht nur die Herbstneuerscheinungen, sondern bot auch eine Vielzahl interessanter Veranstaltungen an.
Trotz des frühen Aufstehens und der langen Fahrt im Reisebus, die ich hinter mir hatte, strahlte meine Laune mit der Sonne um die Wette, als ich das Messegelände gegen 10 Uhr erreichte. In Halle 3.0, wo sich die großen Publikumsverlage tummeln, war es zu dieser Zeit schon recht voll. Mit einer halben Stunde Verspätung erreichte ich dann endlich die Selfpublishing Area und den ersten meiner Programmpunkte. Laura Newman, Monika Pfundmeier (Gewinnerin des DSPP-2018) und Charlotte Larat (Literaturagentin) sprachen über den Aufbau von Autorenmarken. Sicherlich hätte ich Einiges mehr aus dem interessanten Gespräch mitnehmen können, hätte ich nicht die erste Hälfte davon verpasst. So bleibt mir nicht nur die Erkenntnisse, dass es bei der Veröffentlichung von Titeln im Selfpublishing nicht nur auf das richtige Timing ankommt, sondern auch, dass ein gründliches Lektorat und ein gutes Cover unerlässlich sind.
Wo wir schon beim Thema Cover sind: Nach dem Vortrag zog es mich zum Stand des Sternensand Verlags, der seine literarischen Schätzchen wirklich schön in Szene gesetzt hat. Schmucke Cover so weit das Auge reicht. *.* wirklich traumhaft – und verlockend, in einen Kaufrausch zu verfallen. Ein Sternchen, mit dem ich schon eine Weile geliebäugelt habe, habe ich mir dann doch gegönnt: Elayne – Rabenkind von Jessica Bernett.
Nachdem ich dann am Stand von Papyrus Autor vorbeischaute und mir die Vorzüge
der neusten Version präsentieren ließ, an den Ständen vom Mantikore Verlag stöberte und beim Talawah und Zeilengold Verlag vorbeischaute, war es bereits Zeit für eine liebgewonnene Messetradition: Ein Treffen mit Erik, dem sympathischen und talentierten Autor und Blogger, der hinter Zwischen Buchdeckeln steckt. Wir haben lange miteinander gequatscht, aufregende Neuigkeiten und spannende Messeerlebnisse miteinander geteilt und die spätsommerlichen Temperaturen auf der Agora genossen. Natürlich ließ ich es mit nicht nehmen, mir von Erik die Luther-Anthologie (*klick*) und die Düsteren Wege (*klick*) signieren zu lassen, zu denen wir beide eine Kurzgeschichte beigesteuert haben. Schaut unbedingt mal auf Eriks Blog vorbei, dort gibt es viele tolle Buchempfehlungen zu entdecken.
Anschließend besuchte ich mein erstes Bloggertreffen. Der Brunnen Verlag hatte drei seiner Autoren eingeladen, die uns ihre Bücher vorstellten. Auf das größte Interesse stieß jedoch Tim Tichatzkis Debütroman Roter Herbst in Chortitza, ein historischer Roman, der in der Sowjetunion spielt. Mit diesem Buch nimmt sich der Autor der schweren Aufgabe an, gegen das Vergessen anzuschreiben. Denn die Handlung des Romans basiert zu großen Teilen auf den Erlebnissen seiner Schwiegermutter. Tichatzki gewährte uns Einblicke in den Entstehungsprozess des Roten Herbsts, stellte sich unseren neugierigen Fragen und war wirklich sehr sympathisch. Nach der Vorstellung weiterer Titel aus dem Verlagsprogramm habe ich mich sehr darüber gefreut, den Roten Herbst in meiner Goodiebag zu entdecken.
Meinen restlichen Messebesuch verbrachte ich damit, mich nochmal in Ruhe umzuschauen – sofern man sich bei den Menschenmassen in Ruhe umsehen kann. Am Stand der Greenlight Press nahm sich Luzia Pfyl während ihrer Signierstunde auch Zeit für ein kurzes Gespräch mit mir. Ihre Steampunk-Serie Forst & Payne ist eine klare Leseempfehlung (mehr dazu *hier*)und Luzia war – obwohl sie schon einen echten, anstrengenden Messemarathon hinter sich hatte – immer noch gut drauf.
Dann stand mein letzter Programmpunkt an: Die Signierstunde von Timur Vermes, dem Autor von Er ist wieder da, der auch in seinem neuen Roman Die Hungrigen und die Satten nicht davor zurückscheut, hochaktuelle, tagespolitische, brisante Themen anzusprechen. Am Stand von Thalia, wo die Veranstaltung stattfinden sollte, war es brechend voll (allerdings nicht so schlimm wie bei der Signierstunde von Laura Kneidel bei Piper. Das war Wahnsinn!) Zum Glück stellte sich heraus, dass die meisten nur ein Lesezeichen machen wollten – und somit landete ich an der zweiten Stelle in der Signierschlange.
Danach war es schon wieder an der Zeit, die Halle zu verlassen und die Rückreise anzutreten. Der Tag auf der Messe war schön, aber auch anstrengend. Auch wenn die Buchmesse für mich in jedem Jahr ein Highlight ist, muss ich doch sagen, dass es mir 2017 insgesamt besser gefallen hat. Vielleicht täusche ich mich, aber ich hatte das Gefühl, dass es insgesamt weniger Veranstaltungen gab, die mich interessiert haben – und die Zahl an neuen Fantasytiteln bei den großen Publikumsverlagen deutlich geschrumpft ist.
Wir lesen uns,
Eure Anna