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Das Herz der Phantastik-Szene schlug an diesem Wochenende in Oberhausen – zumindest hatte ich das Gefühl, als ich gestern zwischen Steampunkern, Staartroopern und anderen Cosplayern über die allererste Phantastika geschlendert bin.
Trotz anfänglicher Skepsis, weil die Anzahl der Aussteller doch … recht überschaubar war, gab es an den Ständen und auf den Wegen vieles zu Bestaunen und zu Entdecken: Bücher, Schmuck, LARP-Waffen und und und.

Der Lesebus (Foto: privat)
Das Gebäude ist allerdings so verwinkelt, dass einige Stände sehr versteckt und somit ungünstig lagen.
Die fünf Themenwelten, die schon im Vorfeld der Veranstaltung groß beworben wurden (vgl. dazu meinen Vorbericht *hier*), fanden sich auf der Messe unterschiedlich gut repräsentiert. So standen dem Phantastischem Spielen nur einige wenige Tische zur Verfügung – an denen ich mehrfach vorbeigelaufen bin, ohne zu bemerken, dass sie zur Themenwelt gehörten. Auch die groß angekündigte Ausstellung der Deutschen Tolkien Gesellschaft, bei der man ins Auenland eintauchen könne, blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Ich hätte mich auch darüber gefreut, wenn im Vorfeld der Veranstaltung deutlicher kommuniziert worden wäre, dass man keine Getränke – nicht einmal eine Flasche Wasser – mit auf das Gelände nehmen darf (was ja sogar auf der Frankfurter Buchmesse erlaubt ist).
Von Büchern, Lesungen und Weltenschöpfern
Das Hauptaugenmerk lag eindeutig auf dem Phantastischen Lesen: Vor allem die Kleinverlagsszene präsentierte ihr buntes Programm, das neben Steampunk, Romantasy, Sci-Fi und Co. nahezu alle Spielarten der Phantastik abdeckt. Wer sich also gerne von spannenden Geschichten in fantastische Welten entführen lässt, konnte auf jeden Fall fündig werden.
In eine fantastische Welt der ganz anderen Art konnte man sich am Stand des Talawah Verlags entführen lassen. Dort gab es die Möglichkeit, eine Virtual Reality Brille auszuprobieren und eine alte Elfenzitadelle zu durchstreifen. Ganz schön ungewohnt, aber auch verdammt cool (ich möchte nur nicht wissen, wie amüsant das ausgesehen haben muss^^). Norman Doderer vom Verlag stand auch für ein bisschen Buchgeplauder zur Verfügung – und hat mich schon neugierig auf einige Titel gemacht, die bald im Verlag erscheinen werden.
Mein persönliches Highlight war ohne Frage die Begegnung mit Tom Daut am Stand des Papierverzierer Verlags. Tom schreibt eine wahnsinnig geniale Dystopie – die Anno Salvatio 423-Reihe – und ist ein Autor, der sein Handwerk versteht und mitreißende, lebendige Lesungen gestaltet. (Bevor ich aber noch mehr über seine Bücher schwärme, sollte ich demnächst lieber mal eines hier besprechen.) Er war super sympathisch und hat mir meine alte Sinistra-Ausgabe signiert – inklusive einer richtig tollen Widmung. :)
Dann war es auch schon Zeit für einen Workshop bei Robert Corvus zum Thema phantastische Welten erschaffen. Ursprünglich hätte die Veranstaltung von ihm und Bernhard Hennen betreut werden sollen, doch letzterer musste seine Teilnahme an der Phantastika leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. Mit Witz und Lockerheit hat Robert Corvus den interessierten Teilnehmern einige Kernpunkte des Weltenschöpfens vermittelt – und diese an den Welten seiner eigenen Romane verdeutlicht, ehe wir selbst in Kleingruppen aktiv werden durften. Im Nachhinein betrachtete hat sich der Workshop für mich nicht wirklich gelohnt, weil ich wenig Neues daraus mitgenommen habe.
Unmittelbar daran hat sich eine Lesung der wundervollen Fabienne Siegmund

Fabienne Siegmund vor der Lesung aus dem Herbstbringer (Foto: privat)
angeschlossen, die ihren Roman Die Blätter des Herbstbringers (erschienen im Verlag ohneohren) vorstellte. Was soll ich sagen? Ich war hin und weg von der faszinierenden Figur des Herbstbringers und dem poetisch-melancholischem Schreibstil der Autorin. Für sie hätte ich mir gewünscht, dass mehr Leute gekommen wären, um ihr zu lauschen. Nach einer halben Stunde hat sie an ihre Kolleginnen Jacqueline Mayerhofer und Melanie Vogeltanz abgegeben, die kurze Teaser aus ihren Kurzgeschichten aus der für den Deutschen Phantastik Preis nominierten Anthologie Heimchen am Schwert (ebenfalls aus dem Verlag ohneohren) gelesen haben.
Natürlich konnte ich die Phantastika nicht verlassen, ohne nicht wenigstens ein Buch gekauft zu haben. Bei all den tollen Titeln ist mir die Wahl dennoch nicht so schwer gefallen, weil ich mich einfach in den Herbstbringer verliebt habe. Ein weiterer Neuzugang ist Eramus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé (Art Skript Phantastik Verlag) aus der Feder von Katharina Fiona Bode. (Beide Bücher und ein paar Goodies könnt ihr auf dem Foto unten bewundern.)
Fazit
Mein Besuch auf der Phantastika hat sich definitiv gelohnt. Das Programm war bunt und abwechslungsreich ebenso wie die Aussteller, auch wenn ich nichts gegen den ein oder anderen Stand mehr einzuwenden hätte. :) Alles in allem eine gelungene Veranstaltungspremiere.
Phantastische Grüße,
Eure Anna

Errungenschaften von der Phantastika
Liebe Anna,
das hört sich ganz so an, als hättet ihr eine Menge Spaß gehabt. Auch die Goodies sehen ganz toll aus.
Ich kann mir vorstellen, dass man von so einem Workshop einiges mitnimmt. Ist bestimmt eine tolle Unterstützung fürs eigene Schreiben.
Liebe Grüße
Sarah.
Hallo Sarah,
ja, wir hatten wirklich einen im wahrsten Sinne des Wortes phantastischen Tag. :)
Ich hatte auch den Eindruck, dass es den meisten Teilnehmern wirklich eine Menge gebracht hat. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht.
Liebe Grüße
Anna
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